Haus Götzl/Perschke
Comtoise Uhren
Im 17. Jahrhundert gab es in Bauernhäusern auf den Dörfer noch keine Uhren. Die Uhrzeit zeigten öffentliche Sonnenuhren und die Uhr am Kirchturm an. Ab ca. 1680 machte sich wohl die Schlosser Familie Mayet aus dem Dorf Morbier daran Turmuhrwerke so zu verkleinern, dass man sie in der Küche von Bauernhäuser – einem beliebter Aufenthaltsort der Familie – aufhängen konnte.
Sie sollte robust und zuverlässig sein, sollte die Stunden solaut schlagen, dass man sie im ganzen Haus hören konnte und ca. eine Woche laufen, bevor man sie wieder aufziehen musste – die COMTOISE Uhr.
Schon bald sahen weitere Bauern in der Anfertigung von Uhren und Uhrenteilen eine Beschäftigung, mit der sie sich zu Hause in den kalten Wintermonaten einen Zusatzverdienst zu den zum Teil kärglichen Erträgen aus der Landwirtschaft erarbeiten konnten. So entstand über die Jahre ein florierendes Uhrengewerbe, das hauptsächlich in Heimarbeit Comtoise Uhren für Frankreich und später auch für den Export produziert hat.
Über 230 Jahre wurden diese Uhren mit einem fast unveränderten Uhrwerk gebaut. Es hat sich lediglich die äußere Erscheinung durch die Erfindung neuer Materialen, wie Emaille bzw. durch neue Fertigungsmethoden, wie das Tiefziehen von Messingblech, dem Zeitgeschmack angepasst.
Ca. 1910 endete die Produktion von Comtoise Uhren in den Départements Jura und Doubs (Teil des Franche-Comté) entlang der Schweizer Grenze, da die Uhren aus dem Schwarzwald, trotz automatisierter Vorfertigung der Comtoise Uhren, wesentlich billiger angeboten wurden und auch eher der damaligen Mode entsprochen haben.
Man schätzt, dass insgesamt mehrere Millionen Uhren produziert wurden. Unsere Comtoise-Uhrensammlung zeigt einen Querschnitt aus allen wesentlichen Entwicklungsphasen.
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